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Das deutsche versorgt knapp 41 Millionen Privathaushalte sowie die gesamte Industrie des Landes tagtäglich mit ausreichend Strom. Deutschland gilt dabei als eines der stabilsten und sichersten Stromnetze weltweit. Davon profitieren insbesondere Gewerbe- und Industriekunden, die von einer konstanten Stromversorgung abhängig sind, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Um eine sichere Stromversorgung gewährleisten zu können, sind die Gewerbestromanbieter auf eine moderne und digitalisierte Netzinfrastruktur angewiesen. Die Bundesregierung hat den Netzausbau in den letzten Jahren voran getrieben, um einerseits eine sichere Stromversorgung zu ermöglichen und anderseits den Herausforderungen der begegnen zu können. Neben dem Netzausbau spielt vor allem die Entwicklung hin zu intelligenten Stromnetzen eine bedeutende Rolle. Erzeuger, Verbraucher, und Speicher – alle Akteure auf dem Strommarkt stehen vor einem großen Umbruch.

Der Ausbau des Übertragungsnetzwerkes für Gewerbestromanbieter

Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland, verdeutlicht sich die räumliche Trennung von Erzeugungsort und Nutzungsort des gewonnen Stroms zunehmend. Eine zentrale Herausforderung für die Gewerbestromanbieter ist es, den größtenteils im Norden des Landes produzierten Strom aus Wind- und , in die dichter besiedelten Regionen in Mittel- und Süddeutschland zu transportieren. Der Ausbau der dafür benötigten Stromautobahnen, geschieht überwiegend unterirdisch. Dadurch steigt einerseits die Akzeptanz in den direkt betroffenen Regionen und anderseits beugt man Beschädigungen durch Unwetter vor. Insgesamt sorgt diese Entwicklung vor allem dafür, dass der Anteil nachhaltiger Energien im deutschen Strommix zunimmt. Einige Gewerbestromanbieter wie Uniper Direkt, bieten sogar eine Öko-Option für Gewerbestrom an.

Außerdem dient der Ausbau des Übertragungsnetzes dem europäischen Binnenmarkt für Strom. Durch die neu gebauten Stromleitungen, sind Gewerbestromanbieter aus Deutschland besser mit dem europäischen Binnenmarkt verbunden. Auf diese Weise entsteht ein größerer Markt, der wiederum die Versorgungsstabilität aller Beteiligten erhöht. Die Gewerbestromanbieter können nun besser auf Nachfrage- und Angebotsschwankungen reagieren. Ist das Stromangebot in einer Region Europas beispielsweise zu klein, um die derzeitige Nachfrage dieser Region zu bedienen, können regionale Stromanbieter Gewerbe Strom aus anderen Regionen Europas beziehen, um dieser Nachfrage gerecht zu werden. Einen detaillierteren Einblick in das Thema Versorgungssicherheit und europäischer Binnenmarkt für Strom finden Sie im Artikel: Gewerbestromanbieter sorgen für Versorgungssicherheit.

Die Digitalisierung des Verteilernetzes

Stromverteilernetze dienen in erster Linie der regionalen Verteilung von Strom in einem geografisch abgegrenzten Gebiet. Zukünftig stehen diese Verteilernetze zusätzlich vor neue Herausforderungen. Ein Beispiel hierfür ist, dass immer mehr Stromverbraucher auch gleichzeitig Stromerzeuger sind. Dennoch ist es momentan in vielen Regionen nicht möglich, dass beispielsweise ein Unternehmen, das mittels eigener Photovoltaikanlage auf dem Dach Strom erzeugt, diesen auch über das Verteilernetzwerk einspeisen kann.

Primär geht es beim Ausbau des Verteilernetzes allerdings um etwas anderes. Eine entscheidende Rolle kommt dem Einsatz digitaler Technologien zu. Ziel ist es, ein intelligentes Stromnetz (Smart Grid) für Europa zu schaffen. Ein Stromnetz wird laut Umweltbundesamt zu einem Smart Grid, indem es mittels kommunikativer Verschaltung ein optimales Zusammenspiel der Einzelkomponenten ermöglicht. Ein intelligentes Stromnetz integriert also alle Akteure, vom Erzeuger über das Stromanbieter Gewerbe, bis zum Industriekunden gleichermaßen. Mittels digitaler Mess- und Regeltechnik (Smart Meter) werden Stromverbrauch und Erzeugung aufeinander abgestimmt. Dieser zentrale Steuerungsmechanismus stellt eine Art Energiemanagementsystem dar, dass primär Leistungsschwankungen ausbalancieren soll. Smart Meter sind bei Gewerbe- und Industriekunden bereits seit den 90er Jahren häufig verbaut. Die Umrüstungsmaßnahmen der Bundesregierung in diesem Bereich beziehen sich vorwiegend auf private Haushalte.

Smart Grids und der Gewerbestromanbieter

Das entstehende intelligente Stromnetz hilft auch dabei, die Energiewende effektiv voran zu bringen. Immer mehr Gewerbestromanbieter bieten Strom aus erneuerbaren Energiequellen an. Der Anteil an der gesamten Stromproduktion in Deutschland ist bereits auf gut 30% angestiegen. Wenn Nachfrage und Angebot zentral aufeinander abgestimmt werden, kann die schwankende Stromerzeugung durch erneuerbare Quellen besser aufeinander abgestimmt werden. Zusätzlich werden, wie bereits angesprochen, immer mehr „kleine Stromerzeuger“ hinzukommen. Das können Privatpersonen, Unternehmen oder kleinere Gruppen sein, die einzelne Photovoltaikanlagen oder Windräder betreiben. In einem Smart Grid können diese kleinen Akteure in sogenannten virtuellen Kraftwerken zusammengefasst werden. Auf diese Weise schwankt die Energiegewinnung dieser virtuellen Kraftwerke nicht so stark, wie die eines einzelnen Windrades.

Im Zusammenhang von Smart Grids und der Energiewende spielen auch Stromspeicher eine entscheidende Rolle. Strom ist grundsätzlich schwer speicherbar. Bei einer volatilen Stromerzeugung, wie der aus erneuerbaren Energieträgern, führt allerdings kein Weg an einer effizienten Stromspeicherung vorbei. In beispielsweise besonders sonnigen Zeiten, wie dem vergangenem Sommer 2018 in Deutschland, wird deutlich mehr Strom erzeugt als sonst. In diesem speziellen Fall haben die Gewerbestromanbieter und Erzeuger einfach die konventionellen Kraftwerke gedrosselt und die entstandene Lücke mit dem zusätzlichen gefüllt. Wenn wir das Zukunftsszenario aber zu Ende denken, und der Anteil an konventionellen Kraftwerken in Zukunft deutlich zurück geht, muss diese Überproduktion an Sonnenstrom in den warmen Monaten irgendwie gespeichert werden. In Zeiten, in denen weniger nachhaltiger Strom hergestellt werden kann, dienen diese Speicher dann als Absicherung.

des Stromnetzes durch Netzentgelte

Die Modernisierung und Instandhaltung des deutschen und europäischen Stromnetzes wird durch Netzentgelte finanziert. Die Netzentgelte machen für private Haushaltskunden etwa 23% des Endpreises für Strom aus. Diese Entgelte sind für Privatkunden in den letzten Jahren gestiegen. Industriekunden hingegen profitieren von sinkenden Netzentgelten. Durchschnittlich machen die Netzentgelte heute etwa 14% des Endpreises für Industriestrom aus. Wenn der relative Anteil der Netzentgelte am Stromendpreis sinkt, steigt auf der anderen Seite der relative Anteil des Preises, den das Gewerbestromanbieter selbst bestimmt. Experten raten Gewerbe- und Industriekunden vor diesem Hintergrund immer häufiger dazu, regelmäßig Strompreise zu vergleichen. Einen Stromvergleich für Gewerbestrom mittels Vergleichsrechner kann heute ganz einfach online durchgeführt werden. Besonders Unternehmen in stromintensiven Branchen generieren dadurch nicht geringe Kosteneinsparungen.